Samstag, 23. Mai 2015

Eis im Glück = Eva im Glück


Wisst Ihr, wo das Schlaraffenland in Nürnberg ist? Bei „Eis im Glück“ in der Bucher Straße, direkt am Friedrich-Ebert-Platz.



Jetzt fragt Ihr Euch bestimmt, was es im Nürnberger Schlaraffenland überhaupt gibt, oder? Das beste Eis, das ich je gegessen habe. Die zwei bezaubernden Inhaber, Katrin & Michael, kreieren diese natürlichen Leckereien. Gänzlich ohne Geschmacksverstärker, zugesetzte pflanzliche Fette oder Volumenverstärker. Und das auch noch mit hochwertigen Produkten aus der Region, soweit das möglich ist. Weil wir ja zum Beispiel auch Mangoeis wollen. Und die wachsen ja bekanntlich (noch) nicht in Franken. Aber das ist nicht die Normalität. Viele Eisdielen verwenden Fertigmischungen, die nur noch angerührt werden müssen. Die Eissorten schmecken dort doch auch alle gleich, oder?









Das Eis bei Katrin & Michael hat eine ganz intensive Farbe und einen richtigen Geschmack. Da schmeckt Erdbeereis tatsächlich auch nach Erdbeere, nicht einfach nur süß! Hab alle Eissorten, die es gab, für Euch probiert. Alle lecker. Ehrlich! Bei „Eis im Glück“ gibt es immer wieder wechselnde Sorten, wie Heidelbeere, Erdbeere Zimt, Zitrone, Lebkuchen,… Aber auch mal abgefahrene Geschmacksrichtungen, wie Bier, Radler, Meerrettich, etc.






Offen haben sie von Anfang März bis Mitte Dezember. Sie schließen dann für 2,5 Monate, weil in dieser Zeit einfach sehr wenige Menschen Eis genießen. Im ersten Winter haben sie es probiert im Januar/Februar zu öffnen. Katrin & Michael sind aber dann zu dem Schluss gekommen, dass dies nicht wirklich sinnvoll ist. Außerdem bieten die beiden in den Wintermonaten zusätzlich auch Suppen. Bestimmt auch lecker!
Und welche guten Zutaten sind jetzt in dem Eis drin? Das Besondere an dem Eis von den beiden ist, dass kein Ei in dem Eis verarbeitet wird. Das heißt, es können keine Salmonellen entstehen. Und ist somit auch für Schwangere unbedenklich!

Im Fruchteis sind folgende natürliche Zutaten:
  • Früchte (echte, das schmeckt der Kunde!)                      
  • Wasser                                                                          
  • Zucker                                                                    
  • Glukose                                                                         
  • Inulin                                             
  • als Verdickungsmittel/Bindemittel: Guarkernmehl und Johannisbrotkernmehl


Und im Milcheis:
  • Milch                                                         
  • Vanille oder Haselnuss oder Kakao oder...                   
  • Sahne                                     
  • Magermilchpulver                                                               
  • Dextrose                                  
  • Inulin  
  • als Verdickungsmittel/Bindemittel: Guarkernmehl und Johannisbrotkernmehl




Was mich ganz besonders begeistert hat: Michael hat sich Zeit genommen und mit mir eine Ladung Eis hergestellt. Einfach toll! Mitzuerleben, wie so eine Leckerei gezaubert wird. Seht selbst: Wir haben ein Aprikosen-Habanero Eis gemacht. Das war sogar Michaels Premiere. Das gab’s noch nie bei „Eis im Glück“! Und ich war dabei.

Erst mal werden die Aprikosen und Habeneros gewaschen, entkernt und geschnitten.









Dann werden die Früchte mit der Trockenmischung (Glukose, Inulin,…vermengt und mit einem riesigen Mixer püriert.










Der nächste Schritt: Jetzt wird die Menge in die Eismaschine, die natürlich vorher desinfiziert wird, gefüllt. Die könnt Ihr Euch wie eine Waschmaschine vorstellen. Kleine Messer rotieren im Inneren und schaben die Mischung unter Kühlung solange immer wieder ab, bis eine feste Masse entsteht. Das dauert ca. 10 Minuten.




  


Und jetzt ist das Eis schon fast fertig: Wir befüllen die Eisformen und dann kommen sie für einige Minuten in den Schockfroster, um das Eis auf gewünschte Temperatur (um die -18°C) zu bringen. Dieser Vorgang dient zur schonenden Konservierung von Lebensmitteln. So jetzt könnte man das Eis eigentlich schon genießen, aber dann wäre es noch etwas zu weich und man könnte es nicht gut portionieren. Deswegen kommt es anschließend noch in eine Kühlkammer. Hier bleibt es dann für ca. 3-4 Stunden. Und schon bald könnt ihr das Eis im Laden bei den beiden genießen.











Danach muss alles sauber gemacht werden. Die ganze Eismaschine wird dafür auseinander genommen. Den beiden ist Hygiene sehr wichtig. Das sieht man auch in Ihrer Eisküche. Alles blitze-blank.




Eis im Glück hat 7 Tage die Woche geöffnet. Also da werdet ihr Euch doch bestimmt mal in den Norden von Nürnberg verirren!
Meine Meinung: Katrin & Michael haben einen Kunden mehr gewonnen. Mich! Es ist so ein leckeres Eis. Besonders Erdbeere hat es mir angetan. Jeder sollte das fabelhafte Eis einmal probiert haben. Und von den beiden wird man noch vieles hören. Davon bin überzeugt!



Montag, 18. Mai 2015

Rösttrommel

Ganz ehrlich: Ich trinke eigentlich keinen Kaffee. Ich bin leidenschaftlicher Teetrinker. Aber die Rösttrommel hat mich wirklich überzeugt. Ich bin in den Genuss von einem wirklichen fabelhaften Kaffee gekommen. Der Cappuccino war nicht zu stark, nicht zu schwach und das Aroma nicht zu aufdringlich, sondern umschmeichelnd. Der Milchschaum schön cremig. Perfekt. 
Und das heißt was, wenn man einen Teetrinker überzeugt, oder?



Getroffen habe ich mich mit Bastian Reif, dem Leiter der Kaffeeschule & Head Barista der Rösttrommel. Er ist mit Christian Ullrich, der wiederum der Latte-Art-Weltmeister (sogar der erste Deutsche, der das geschafft hat! Respekt!) , Trainer in der Kaffeeschule. Und was macht jetzt ein Latte-Art-Meister? Wie es der Name schon sagt: Latte=Milch, Art=Kunst. Jener zaubert Euch auf die Crema Eures Espresso Blätter, Blüten, Herze oder Tieren. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Wenn ihr so etwas lernen möchtet, um zum Beispiel einmal Eure Liebste oder Euren Liebsten in der Früh mit einem Kunstwerk zu überraschen, dann meldet Euch zu einem Latte-Art-Kurs an. Bestimmt könnt Ihr da Eindruck schinden!  


Bastian ist der Meinung, dass große Coffeeshop-Ketten, wie Starbucks, das Kaffeetrinken wieder salonfähig gemacht haben. Dies hat zur Folge, dass der Kaffee als Produkt wieder mehr wertgeschätzt wird. Natürlich kann man da wieder über den Geschmack und die Qualität streiten. Die Konsumenten wurden aber durch solche Coffeeshops inspiriert. Sie möchten einfach guten Kaffee trinken und mehr über die klassische manuelle Kaffeezubereitung lernen. Eben deswegen bietet die Kaffeeschule verschiedene Workshops an: von einem Baristakurs über einem Kaffeeseminar oder einem Latte-Art Workshop, um alle Kniffe eines Profis zu erlernen. Vielleicht ein nächstes Geschenk für einen lieben Menschen für Euch?
Angefangen hat es mit der Rösttrommel im Jahre 2004. Stefan Schwarz und Michael Heyder haben zusammen eine mobile Bar ins Leben gerufen. Mit dieser tingelten sie von Geburtstag zu Geburtstag und auch zu Hochzeiten. Eines Tages kamen sie auf die Idee ihren Kaffee einfach selber zu rösten und setzen dies in die Tat um: Die beiden haben sich zu Kaffeeröstern in Wasserburg ausbilden lassen. Angefangen haben sie mit  einer 1,5 Kilo Röstmaschine (kleine schwarze Röstmaschine, die Ihr im Bild seht) in ihrer eigenen Scheune. Mit der Zeit haben Sie sich einen immer größeren Kundenstamm aufgebaut und 2009 den Laden in der Äußeren Laufer Gasse mit Café und Rösterei eröffnet. Die Erfolgsgeschichte geht nun weiter: Die beiden holten sich Unterstützung von Michaels Bruder Matthias und eröffnen die Kaffeeschule, die Bastian leitet. Und seit 2 Jahren schon gibt es nun die Rösttrommel auf AEG. Da die Rösttrommel wächst & wächst, gab es dann auch eine größere Röstmaschine (rote Riesenmaschine, die Ihr auf dem Bild seht), die etwas komplexer, aber genauso wie das kleine Vorgängermodell funktioniert. Diese Röstmaschinen sind vom Aufbau genauso wie die Maschine, die ich euch bei meinem Post über die Haselnüsse gezeigt habe (Link)
konzipiert.



                                                                                                                                                                                    Rösttrommel

                                                                                                                                              Rösttrommel
                                                                                                                     Rösttrommel
                                                                                                                                             Rösttrommel
                                                                                                                Rösttrommel


Woher kommt denn der Kaffee bei der Rösttrommel? Nicht aus Italien, wie viele meinen. Es gibt keinen Kaffee, der in Italien angebaut wird. Es gibt ja auch keine deutschen Bananen oder? Zum Beispiel von einer Kooperative aus Äthiopien, oder von der La Claudina Farm, in Kolumbien oder von der Limoncillo Farm aus Nicaragua. Die Rösttrommel möchte sich nicht auf einen Kaffee aus einem Land festlegen. Ihr Credo ist: Die Qualität muss einfach stimmen. Deswegen möchten sie sich nicht selbst einschränken. Zum Beispiel ganz neu ist ein Kaffee aus Tansanaia. Selbst hätten sie nie gedacht, dass sie einen Kaffee aus Tansania anbieten, weil diese meist eher schwer, erdig und klassisch in Geschmack sind. Aber ihr Neuzugang hat sie eines besseren belehrt. Die Rösttrommel versucht auch die Farmen direkt zu besuchen und Hilfestellungen zu geben, was dort besser gemacht werden kann. So können die Kaffeefarmen ihre Qualität stetig erhöhen.






Nachhaltigkeit liegt ihnen ebenfalls am Herzen, aber nicht unbedingt Fairtrade oder Bio. Bastian denkt, dass diese Siegel nicht immer etwas über die Qualität aussagen. Die Rösttrommel bietet ausschließlich Kaffee von höchster Qualität an, die wiederum auch die Nachhaltigkeit beinhaltet. Das eine zieht das andere mit sich nach. Da braucht es kein Siegel.
Aber er gibt zu, dass ein Kaffee mit Biosiegel im Supermarkt besser ist, als ein No-Name Produkt. Fairtrade/Bio ist in diesem Fall gut für den Kunden, um die Produkte zu selektieren. Aber der Kunde kann noch genauer hinschauen und zum Erzeuger oder zum Weiterverarbeiter, wie die Rösttrommel, gehen. Die Experten dort wissen, woher ihre Produkte kommen und können in dem ganzen „Bio und Fairtrade - Wirrwarr“ weiterhelfen. Kaffee ist doch wie ein guter, Wein oder eine gute Tafel Schokolade: eine Delikatesse. Und dafür gibt es Experten, die sich mit den Produkten auskennen. Wie eben die Profis aus der Rösttrommel. Die Kunden müssen einfach mehr sensibilisiert werden, dass sie sich mit ihren Lebensmitteln mehr beschäftigen und die Herkunft hinterfragen. Das sind wir uns doch selbst ein bisschen schuldig, oder nicht?  




Und wo könnt ihr den leckeren Kaffee kaufen? Entweder in der Äußeren Laufer Gasse, auf AEG oder im Onlineshop von der Rösttrommel (Link).